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# 037 Tschernobyl



Der Reaktorunfall von Tschernobyl hat das Leben und die Gesundheit von Hunderttausenden zerstört.


Bis zu 830.000 «Liquidator*innen»kommandierte die Sowjetunion nach dem Super-GAU im AKW Tschernobyl ab 1986 zu Aufräumarbeiten. Mehr als 90% von ihnen sind inzwischen invalide oder tot. 2006 erhielten in der Ukraine 17.000 Familien staatl. Unterstützung, weil der Vater als «Liquidator»starb.

Fehl-, Früh- und Totgeburten nahmen nach dem Unfall drastisch zu. Mehr als 350.000 Menschen mussten ihre Heimat für immer verlassen. Die Krebsrate im benachbarten Weißrussland stieg 1990 - 2000 um 40 %. Die WHO prognostiziert, dass allein in der Region Gomel mehr als 50.000 Menschen, die zum Zeitpunkt der Katastrophe im Kleinkindalter waren, im Laufe ihres Lebens Schilddrüsenkrebs bekommen werden.

Noch 1.000km entfernt, in Bayern, gab es strahlenbedingt bis zu 3.000 Fehlbildungen. Die nach Tschernobyl erhöhte Säuglingssterblichkeit forderte europaweit um die 5.000 Opfer. Die genetischen Schäden am Erbgut lassen sich – wie viele andere Folgen – nur schwer abschätzen. Sicher ist: Die Katastrophe ist noch lange nicht zu Ende.


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