Mitten unter Salzgitter sollen dereinst 865 Kilogramm Plutonium lagern.
Mehr als 300.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiven Müll mit bis zu 865 Kilogramm hochgiftigem Plutonium will die Bundesregierung in die ehemalige Eisenerzgrube Schacht Konrad füllen – unter dem Stadtgebiet von Salzgitter. Einen Sicherheitsvergleich mit anderen Standorten gab es nie. Attraktiv aus Sicht der Atomindustrie war Schacht Konrad vor allem wegen des außergewöhnlich großen Förderschachts, den auch nuklearer Sperrmüll passieren könnte.
Die Langzeitsicherheitsprognose für das Atommülllager basiert im Wesentlichen auf theoretischen Annahmen und auf Grenzwerten von Anfang der 1980er-Jahre. Heute sind die Grenzwerte bis zu 30 Mal niedriger angesetzt. Die Kapazität von Schacht Konrad reicht zudem nur für etwa die Hälfte des unterzubringenden Abfalls aus. Eine Erweiterung der Pläne würde aber einen neuen Sicherheitsnachweis nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erfordern. Der wäre kaum zu erbringen. Die Frage nach einer Erweiterung soll daher erst nach Inbetriebnahme des Lagers wieder diskutiert werden.
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